In der Homöopathie wird das passende Heilmittel durch Ähnlichkeit bestimmt - der Begriff "Homöopathie" basiert auf dem Griechischen und bedeutet "ähnliches Leiden". Das Ähnlichkeitsprinzip "Ähnliches werde durch Ähnliches geheilt" (Samuel Hahnemann) besagt: Arzneimittel können jeweils die Symptome heilen, die sie im gesunden Menschen hervorrufen können.
Diese ähnliche Zuordnung ist nur mit der Gabe einzelner Mittel möglich - entsprechend ist kennzeichnend für die Homöopathie im klassischen Sinne, daß jeweils nur ein unvermischtes Mittel zu einer Zeit verordnet wird. In homöopathischer Form - also verdünnt und dynamisiert - und korrekt angewendet wirkt diese Substanz dann harmonisierend auf den gesamten Organismus. Da durch die Gabe einzelner Mittel - deren spezifische Wirkungen gut erforscht sind - keine Wechselwirkungen entstehen, kann dabei der Heilungsverlauf optimal beurteilt werden oder auch festgestellt werden, welches andere Mittel anstelle dessen idealerweise zum Einsatz käme.
Nach jeder Einnahme eines Mittels - nicht nur eines homöopathischen Mittels - unterscheiden wir zwischen der Erst- und der Zweitwirkung dieses Mittels im Körper.
Die Erstwirkung ist die Wirkung des Mittels selbst im Körper - sie zeigt sich in der ersten Reaktion direkt nach der Einnahme, sie wirkt wie eine Art Überlagerung der eigenen Symptome. Die Zweitwirkung ist dagegen die Reaktion des Körpers auf das Mittel, hier zeigt sich die nachhaltige, langfristige Wirkung.
Wenn ein Mittel einen gegenteiligen Impuls setzt - wie Abführmittel bei Verstopfung oder Beruhigungsmittel bei Schlaflosigkeit - kann als Erstwirkung häufig eine gewisse Erleichterung eintreten. Im Verlauf tritt dann das Problem meist erneut wieder auf, oft auch verstärkt: der Organismus kehrt unverändert in seinen vorherigen Zustand zurück. Setzt ein Gewöhnungseffekt ein, dann braucht der Organismus zur erwünschten Wirkung eine immer höhere Dosis; evtl. setzt ein Suchteffekt ein, oder es zeigen sich unerwünschte Nebenwirkungen.
Bei der Gabe eines homöopathischen, also eines ähnlichen Mittels kann eventuell als erste Wirkung eine sogenannte "Erstverschlimmerung" stattfinden. Wenn das ähnliche Mittel etwas stärker ist als das entsprechende eigene Symptom, wirkt es dominant: da es ähnlich zum eigenen Leiden ist, verstärkt es scheinbar das eigene Symptom. Der Körper "erkennt" jedoch einen Impuls von aussen, arbeitet daran und damit und lernt damit umzugehen - während die Wirkung des Mittels verfliegt, wird der Organismus dauerhaft umgestimmt. Durch den Prozess sind seine Reaktionen verändert, ein Gleichgewicht wurde wieder hergestellt.
ibt es in der - korrekt angewandten - Homöopathie nicht: wir unterscheiden nicht zwischen erwünschter und unerwünschter Wirkung. Im Mittelbild eines homöopathischen Mittels sind sämtliche Wirkungen erfasst, alle Wirkungen eines Mittels werden in der Gesamtheit wahrgenommen. Sollten einmal unerwartete oder zusätzliche Symptome auftauchen, werden diese Reaktionen in die Therapie mit einbezogen und ggf. wird die Verordnung angepasst. Wir müssen nicht dauerhaft mit nachteiligen und unerwünschten Nebeneffekten umgehen und leben.